ponedeljek, 20. oktober 2014

Camino, der mich ins Selbst eintauchen lässt




Die Entscheidung für Camino war völlig intuitiv und ich horchte auf meine innere Stimme, die sich entschieden auf diesen Weg begab. Obwohl ich über Camino eigentlich nichts wusste. Besonders interessant war die Anspielung meiner Seele, dass sie alleine auf den Weg möchte, ohne Begleitung. Das Ego begann sich natürlich ernsthaft zu fragen, ob ich für so etwas bereit bin, da ich ja in meinem Leben keinen Schritt alleine gemacht habe. Von der eigenen Familie umgeben, in der sehr enge Beziehungen, mit einigen Mitgliedern sogar Abhängigkeitsbeziehungen herrschten, war es nicht leicht mit eigenen Lungen zu atmen. So ist es, wenn der Schmerz-Kern die Vibrationen in der Familie diktiert. Wenn uns die Angst im Gegensatz zur Liebe, die uns die Expansion der Seele ermöglicht, zusammenziehen lässt. Aber auch ungesunde Beziehungen können ein sehr gutes Polygon für das Reifen sein und ich bedaure nicht, dass ich mir eine Familie ausgesucht habe, die mich so viel gelehrt hat.

Wieso alleine? Die Entscheidung war eigentlich die natürliche Fortsetzung des Reifens ins erfüllte Selbst und die Gelegenheit dazu, dass ich die eigene Individualität, die ich eingebettet in familiären Beziehungen nicht fühlte, auch rein physisch erlebe. Aber in den letzten Jahren ändert sich alles. Aus einer Organisatorin perfekter familiärer Beziehungen und Perfektionistin wird aus mir mit jedem Tod, den mir das Schicksal bringt, eine ergebene Person. Schritt für Schritt lasse ich die Kontrolle und die eingebildete Illusion der Realität, so wie sie zu sein scheint los und ersetze sie automatisch mit dem Genießen des Moments.

Abschiede, die den Moment trainieren

Voriges Jahr, für seinen Geburtstag, erwischt mich nach Bruders und Mutters auch noch Vaters Abschied. Nachdem wir mit Vater alleine blieben, vertiefte sich unsere Beziehung. Deswegen war sein Abschied umso schmerzhafter. Das Bewusstsein über die Leere, die nach dem Abschied bleibt, löst in mir den Prozess der Suche nach der vollkommenen Anwesenheit aus. Auch bei so schwierigen Herausforderungen. Das Mantra über die Anwesenheit scheint heute spitze und jupijeee, doch dafür, ganz anwesend im selben Moment, als sich vor deinen Augen alles was du kanntest, was dir die Quelle der Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse nach Sicherheit, Liebe und Kreativität vorstellte, zerstört, brauchst du wirklich sehr viel Kraft und Mut. Nach Mutters Abschied fühle ich in jeder Zelle Hingabe und das, was heute mit dem Licht und der vollkommenen Anwesenheit benannt wird. Wenn alles stehen bleibt, wenn Zeit und Raum verschwinden und dich die Anmut, das Mitgefühl, die Weisheit und der Frieden umarmen.  

Gerade dieses Aufwachen in die eigenen Potenziale, bietet mir ein unüberschätzbares Polygon von Stärke, das ich nach Vaters Abschied realisieren kann. Um es noch schwieriger zu machen, musste mein Mann zur selben Zeit zum Arbeiten in die Fremde, ich habe nach 12 Jahren gekündigt und meinen Tumor am Bauch operiert. Hm. Es gab Momente, als ich einfach genug von allem hatte und die Seele, die Karma und Gott fragte, ob sie noch normal seien. Ist es tatsächlich möglich, dass einem zuerst so viel Empfindlichkeit, Fähigkeit zur Anhänglichkeit und Empathie auferlegt wird und dann so schnell wieder alles weggenommen wird. Ja. Ein klares pragmatisches Ja, das mir zur gleichen Zeit entschieden erklärte, dass gerade diese Polarität das ist, was mir ermöglichte, dass ich mich auf dem Nullpunkt, im Zentrum, im reinen Gewissen vorfand. Als ob die höllische Polaritäts-Schaukel an einer Stelle zerriß und anstatt hinaufzufliegen landete ich mit beiden Füßen fest auf dem Boden. Me, myself an I und das mutige Herz. 

Tjaši Artnik Knibbe

Special thanks to the best translator Monika Ferenc. 






Ni komentarjev:

Objavite komentar